Alpenreise 2015
Tag 1: Autozug Hamburg - Wien
Tag 2: Wien - Riegersburg
Tag 3: Durch die Steiermark
Tag 4: Hallstatt
Tag 5: Salzkammergut
Tag 6-8: Berchtesgaden
Tag 9: Berchtesgaden - Fusch
Tag 10: Großglocknerstraße
Tag 11: Alpenpark Karwendel
Tag 12: Innsbruck - Häselgehr
Tag 13: Silvretta Hochalpenstraße
Tag 14: Via Alpsu und Furkastraße
Tag 15: Binntal - La Fouly
Tag 16: La Fouly - Thunersee
Tag 17: Jokertag in Spiez
Tag 18-19: Thun-Lörrach-Kiel
Platzhalter Motorradreisen Alpen
Platzhalter Tagestour Alpen
Platzhalter Bancomat
Platzhalter Coop Uvrier
Platzhalter Matisse Ausstellung Martigny
Platzhalter Camping des Glaciers La Fouly Aufkleber
Platzhalter Pieps hat gesagt
Großglockner Tipps


Im Dreiländereck

Die Belgier aus dem Camper gegenüber rumoren an ihrem Fiat Ducato herum. Klappen schlagen, laute Unterhaltung, allgemeine Commotion. Welch ein Krach, dabei habe ich gerade so schön geschlafen. Wütend öffne ich das Zelt und stecke den Kopf hinaus: "Iss' da bald ma' Ruhe da drüben?!"

Den passenden Tonfall hab ich in Eutin gelernt, wenn die 3. Hundertschaft links um, rechts um machen sollte, oder um die Sicherungs­gruppe des Wasserwerfers zu dirigieren.

Wie damals, vor mehr als 30 Jahren, funktioniert eine klare Ansprache auch heute noch: Es wird schlagartig still. Ich schaue auf mein Telefon: Schon 21 Uhr. Die spinnen, die Belgier.

Sonnenaufgang auf dem Zeltplatz Giessen Binntal

Das Zelt ist nass vom Tau, als ich kurz nach Sonnenaufgang aus dem Waschhaus komme. Keine Menschenseele ist zu sehen. Ob die noch schlafen? Um diese Zeit?

Auf der Wiese findet Pieps ein nagelneues Schweizer Taschenmesser. In den Griff ist ein Name eingraviert: Elijah. Das gehört sicher einem der Schulkinder aus der Jugendgruppe, die unten am Fluss ihr Lager aufgeschlagen hat.

"Was man findet, da'f man behaltn, näh?!" freut sich Pieps.

Nach einem kurzen Vortrag über die Tücken des Zivilrechts machen wir einen Umweg ins Jugendcamp, wo einer der Pauker bereits wach ist und uns erwartungsvoll entgegensieht.

"Oh, danke. Elijah hat das schon gesucht. Seine Mutter hat ihm das extra für die Klassenfahrt gekauft. Da wird er sich freuen. Danke schön."

Jetzt, da alles erledigt ist, mache ich mich daran, das Zelt abzubauen. Die Außenseite ist nass und innen perlt das Kondenswasser. So gut es geht, rolle ich das nasse Bündel zusammen und stopfe es in den Packsack.

Wie gut, dass ich den original Zeltbeutel in Rente geschickt habe. Stattdessen habe ich diesen viel zu großen Ortlieb Beutel, in den das Zelt mühelos hineinpasst, selbst wenn es lausig zusammengelegt ist und mir dabei der Regen in den Nacken prasselt. Wer das je mit dem original Beutel versucht hat, weiß was ich meine.

Ich starte den Motor der Enduro. Die Maschine läuft ganz leise und das Auspuffgeräusch ist so stark gedämpft, dass sich niemand gestört fühlen dürfte. Das war schon oft sehr hilfreich, wenn ich morgens früh gestartet bin, oder auf Wegen unterwegs war, auf denen ein Motorrad streng genommen nichts zu suchen hatte.

Leise lasse ich das Motorrad den Hang abrollen hinunter zur Rezeption. Gleich daneben steht ein Bäckerwagen. Die Klappe ist bereits offen und darin wartet ein Mann auf die erste Kundschaft des Morgens.

Klasse, denke ich, noch keine 200 Meter gefahren und schon gibts Frühstück.

Ich stelle den Motor ab und parke die Kawasaki davor im Gras. Die Rezeption ist schon besetzt und ich schaue kurz hinein, um mich zu verabschieden. Die Frau, die das Camp leitet, ist sehr sympathisch. Mit ihr habe ich mich gestern prima unterhalten.

Ich schwärme davon, wie gut es mir hier gefallen hat und das ich noch frühstücken werde, bevor ich losfahre.

"Das Mofa kann solange hier stehenbleiben," sagt sie freundlich.

Unsere aufkeimende Freunschaft bekommt jäh einen Knacks. Ich konnte die Else von Anfang an nicht leiden. In dürren Worten verabschiede ich mich und stiefele hinüber zum Bäcker.

Bäckerwagen im Binntal

Der Bäcker ist ein gemütlicher Typ mittleren Alters. Wir wünschen uns einen guten Morgen und ich schaue mir das Angebot an. Hinter der Scheibe liegen dunkle, rustikal aussehende Brote, frische Brötchen und eine kleine Auswahl von Kuchen.

"Kaffee hast du nicht, oder?"
"Doch."
"Dann möchte ich eine Tasse Kaffee und ein Mohnbrötchen."

Der Schweizer nimmt ein Kaffeepad aus dem Regal, legt es in einen dieser kleinen Kaffee­automaten und drückt auf den Startknopf. Unter heiserem Röcheln beginnt die Maschine zu arbeiten und pumpt den fertigen Kaffee in einen winzigen Bechereinsatz aus Plastik.

Ich stehe in der kalten Morgensonne und schlürfe den heißen Kaffee. Das Brötchen ist ganz frisch und schmeckt intensiv nach Mohn.

Bäckerwagen im Binntal

Der Bäcker ist ein ruhiger Mann, doch nach und nach gelingt es mir, ein Gespräch in Gange zu bringen. Ich erfahre, dass er seit 16 Jahren jeden Morgen mit seinen Backwaren hier auf dem Campingplatz steht. Der Platz ist sehr abgelegen und die Camper lieben das frische Brot und die Brötchen.

Wir kommen auf die Preise zu sprechen und ich deute zart an, dass für uns Deutsche der Urlaub in der Schweiz extrem teurer ist. Nicht einmal in Norwegen kostet es so viel.

Er nickt: "Viele der langjährigen Gäste aus Deutschland sind fortgeblieben", stimmt er mit Bedauern zu. Die Schweizer sind selbst nicht glücklich über die Preisentwicklung. Sie schadet dem Tourismus. Wie um mich dafür zu entschuldigen, bestelle ich noch einen Kaffee und ein Brötchen.

Inzwischen ist der Campingplatz erwacht und die ersten Camper kommen in Jogging­anzügen an den Wagen. Ich denke unwillkürlich an Karl Lagerfeld, der dieselbe Schule besucht hat wie ich: "Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren."

Hier auf dem Campingplatz mag das nicht gelten, aber ich muss dennoch schmunzeln und trinke den letzten Schluck Kaffee mit einem Lächeln.

"Was bin ich schuldig?"
"Neun Euro."

In der Schweiz braucht man als Gast entweder Geld, oder Humor. Mit stoischer Mine ziehe ich einen 10 EUR Schein aus der Geldklammer, bezahle und sage auf Wiedersehen.

Ein schöner Platz ist das, vielleicht hätte ich noch einen Tag länger bleiben sollen, denke ich, als ich die Kawasaki auf die Straße ins Tal lenke.

Unter der Motorradjacke habe ich alle meine Zwiebelschichten angelegt und auf der Haut trage ich den Pulli aus Merinowolle, den ich für die Reise zum Nordkapp gekauft habe.

Noch weiß ich nicht, dass ich das Icebreaker Shirt in wenigen Stunden verfluchen werde. Wolle kratzt auf der Haut wenn man schwitzt, aber ans Schwitzen ist jetzt noch nicht zu denken. Es sind 4° C.

Alte Brücke von 1564 über die Binna bei Binn im Binntal

Nach wenigen Kilometern komme ich an der steinernen Brücke über die Binna vorbei. Die Steinmetze haben oben in den Brückenbogen die Jahreszahl 1564 eingeschlagen.

Welch eine tolle Bergstrecke. Obwohl ich sie gestern erst gefahren bin, erscheint sie mir heute wieder völlig neu. Das kommt durch die umgekehrte Perspektvie, jetzt entdecke ich all die Motive, die ich gestern nur im Rückspiegel gesehen habe.

Motorrad im Tunnel

Bei Fiesch biege ich wieder auf die Furkastraße ein und folge der Hauptstrecke in Richtung Martigny. Es ist Samstagmorgen und auf der Staatsstraße 9 herrscht reger Autoverkehr. Sklavisch genau halte ich mich an die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 70. Ich ahne, dass die Preise in der Schweizer Gastronomie ein Klacks sind gegen das, was die Verkehrspolizei für ihre Dienste aufruft.

Endlos zieht sich die Straße dahin. 50 in den Ortschaften, 70 auf den Geraden dazwischen und immer wieder Gewerbegebiete, Autos, Ampeln, Langeweile.

In Turtmann halte ich vor einer Bank und ziehe 80 Franken aus dem Geldautomaten. Ich bin dankbar für die kleine Abwechslung. Noch 60 km bis Martigny, der Hauptort der Gegend. Dort gibt es einen großen Supermarkt, wo ich für den Abend einkaufen will.

Hinter Turtmann geht die Strecke so eintönig weiter wie zuvor. Dort vorne wartet bereits das nächste Ortsschild: Uvrier. Sorgsam achte ich darauf, nicht mit mehr als 50 in den Ort einzu­fahren. Auf der rechten Seite ein riesiger Supermarkt. COOP steht an der Fassade, allerdings in Orange und nicht in Blau.

Auch wenn der Einkauf heute für Martigny gebucht ist, werde ich einmal von meinem Plan abweichen und hier einkaufen gehen. Ich muss runter von dieser Straße und für einen Moment etwas Anderes sehen.

Kein Stäubchen liegt auf dem Parkplatz, die Wagen in Reih und Glied geparkt, niemand steht über der Linie. Das Gebäude sieht aus, als sei es gestern fertig geworden. Es ist erstaunlich, wie seelenlos und abweisend das heute auf mich wirkt.

Coop Schweiz

Das Angebot im Laden ist überwältigend. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Allein die Fleisch­abteilung ist ungewöhnlich klein für einen Markt dieser Größe. Dafür ist die Ware, wie alles in der Schweiz, von ausgesuchter Qualität. Die Schweinerückensteaks sehen anbetungswürdig aus.

Hinter dem Tresen steht ein gut aussehender, junger Mann mit dichten schwarzen Haaren. Seine lässige Frisur macht sicher eine Menge Arbeit, bis sie so beiläufig zerzaust wirkt. Ich bin hingerissen. Er spricht nur französisch, aber es gelingt mir immerhin, 3 Koteletts zu bestellen und mich freundlich zu verabschieden.

Morgen ist Sonntag und ich brauche Vorräte für zwei Tage. In der Käseabteilung kaufe ich einen ansehnlichen Klotz Käse. Den schmelze ich morgen in der Pfanne und veranstalte für Pieps und mich ein Schweizer Käse­raclette im Zelt.

Auf dem Weg zur Kasse sammele ich noch Wurst und Brot, eine Flasche Rotwein und zwei Tafeln Lindt Schokolade ein. Bevor ich weiterfahre, möchte ich noch etwas essen, aber das Bistro am Eingang sieht so vornehm aus, dass ich mich dort in Motorrad­sachen nicht wohl fühlen würde. Stattdessen kaufe ich ein halbes Grill­hähnchen aus der heißen Theke und mache mich mit der Beute auf den Rückweg zum Motorrad.

halbes Grillhähnchen

Pieps und ich setzen uns im Schneidersitz neben das Motorrad und machen uns mit Heiß­hunger über das leckere Hähnchen her. Das Frühstück am Bäckerwagen ist bereits eine Ewigkeit her und nach kurzer Zeit sind bloß noch Knochen und eine fettige Tüte übrig.

Weinernte

Jetzt sind es noch knapp 40 km bis Martigny. Die Strecke ist nach wie vor sehr eintönig, aber rechts der Straße gibt es Weinberge und ich bleibe stehen, um Fotos zu machen. Die Trauben sind prall und saftig. Zwei Männer bewegen eine Tonne mit einem kleinen Raupen­schlepper hinauf in den Weinberg. Die Weinlese hat begonnen.

reife rosé Weintrauben an der Rebe

Inzwischen steht die Sonne hoch am Himmel und mir ist heiß. Ich öffne alle Lüftungsschlitze der Motorradjacke und bereue, dass ich den Wollpulli als unterste Schicht angezogen habe. Er ist viel zu warm auf der Haut.

Endlich erreiche ich Martigny. Ich halte an einer SHELL Tankstelle und lasse das gute 100 Oktan V-Power in den Tank laufen. An der Kasse fällt mein Blick auf das neue Charlie Hebdo. Ich kaufe ein Exemplar und bestelle einen großen Becher Eiskaffee dazu.

Charlie Hebdo

Ich ziehe mich an einen der Stehtische zurück und blättere durch das Heft. Wie ich es bedaure, dass ich die Sprache nicht kann. Charlie Hebdo stelle ich mir als eine Art politisches Super MAD-Heft vor.

Auf der Titelseite geht es um Migranten: Bienvenue aux migrants. Vous etes ici chez vous, heißt es dort, aber der Witz dahinter entgeht mir. Ich stecke das Heft ein und beschließe, es zu Hause näher zu studieren.

Straßenschilder in Frankreich

Hinter Martigny endet die fast 100 km lange, eintönige Strecke und es geht endlich wieder in die Berge. Bei der Planung zuhause am Computer habe ich einen ganz besonderen Camping­platz entdeckt.



Camping des Glaciers La Fouly liegt abgeschieden vom Rest der Welt in 1.600 m Höhe am Fuß eines Gletschers. Die Lage ist atemberaubend. Die einzige Unsicherheit bei der Planung war das Wetter. Wie wird es dort oben Mitte September sein? Bald werde ich es wissen.

Die Straße führt durch ein langes Seitental, auf dem GPS-Gerät kann ich den Anstieg mit dem Höhenmesser verfolgen.

schmale Alpenstraße

Von vorne weht mir ein stürmischer Wind entgegen, der inzwischen weit mehr ist, als nur ein wenig Gegenwind. Der Sturmwind bläst so stark, dass es sogar auf dem Motorrad kaum aus­zu­halten ist. Ich halte die Maschine bei 70 km/h im 4. Gang. Wenn ich schneller fahre, habe ich das Gefühl, aus dem Sattel geweht zu werden.

Endlich erreiche ich
La Fouly am Ende des Val Ferret. Das abgelegene Bergdorf hat nur 81 Einwohner, jedenfalls war das der Stand 2008 und auch in der Zwischenzeit ist der Ort nicht zur Metropole geworden.

Kaum eine Handvoll Blockhäuser, ein Restaurant und eine Pizzeria schmiegen sich eng an die steilen Berghänge des Dolentmassif, das bereits zum Mont Blanc Massiv gehört.

Bergdorf La Fouly Schweiz

Der Höhenmesser steht bei 1.605 m, als ich die Enduro auf dem Kiesweg vor der Rezeption abstelle. Offiziell schließt das Camp erst in 14 Tagen, aber die Rezeption ist nicht besetzt und auch die Stellplätze liegen verlassen. Allein die Schweizer Flagge knattert hoch oben auf dem Fahnenmast im Sturm und ist bereits ziemlich zerfranst.

Ich werde einen schönen Platz für mein Zelt suchen und später noch einmal wieder­kommen. Camping des Glaciers La Fouly ist viel zu weitläufig, um sämtliche Stellplätze zu Fuß abzuwandern. Ich starte den Motor und fahre langsam alle Wege ab.

Flaggen im Wind

Bei diesem Sturmwind wird es schwierig werden, alleine das Zelt aufzustellen. Ich brauche einen möglichst windgeschützten Platz. Wie gut, dass ich die volle Auswahl habe.

Schließlich entdecke ich den perfekten Zeltplatz. Eine kleine Nische, die auf drei Seiten von dichten Hecken umwachsen ist und einen wunderbaren Blick auf den Gletscher bietet, oder was davon noch übrig ist.

Zeltplatz La Fouly

Ich sattele den Zeltsack ab und rolle das ganze Paket auf dem Boden aus. Als ich die Heringe aus ihrem Beutel ins Gras schütte und für einen Moment nicht aufpasse, verschwindet der leichte Beutel sofort im Wind. Den suche ich später.

Ich nagele das Innenzelt mit 4 Heringen an den Boden und stecke jedes Stück Stoff extra fest, solange, bis ich es loslassen kann. Sowie das Innenzelt steht, werfe ich die schwere Reisetasche, den Tankrucksack und meinen Helm hinein, um es zu beschweren.

Ich kämpfe mit dem Überzelt und es ist anfangs nicht klar wer gewinnt, aber schließlich steht das Zelt und ich mache mich daran, sorgfältig alle Sturmleinen zu spannen. Selbst im Schutz der Hecken wird das Zelt noch vom Wind gebeutelt.

Dieser Platz ist ein kleines Wunder. Einer der schönsten Plätze, auf denen ich je gezeltet habe und dazu habe ich auch noch Glück mit dem Wetter. Es ist stürmisch, aber sonnig und trocken.

Camping des Glaciers La Fouly Schweiz

Ich mache mich zusammen mit Pieps zu einer Platzrunde auf. Ich will erkunden, wo die Waschhäuser sind. Die Rezeption ist noch geschlossen, aber außen hängt ein Wetter­aus­hang, den jemand mit Tintenstrahler gedruckt und an die Wand angeheftet hat: Heiter bis wolkig. Mäßiger Wind aus NO.

Pieps muss mal und wir gehen eiligen Schrittes den Weg hinunter zum Waschhaus. Aus Erfahrung weiß ich, dass es jetzt auf jede Minute ankommt.

Wir sind kaum auf halbem Weg, als es hinter uns mächtig kracht. Ich schnelle herum und scanne die Umgebung. Was war das? Ich kann nichts entdecken, doch etwas ist anders als zuvor: Wo ist der Flaggenmast?

Der hölzerne Mast liegt zerbrochen auf der Erde und die Reste der Schweizer Flagge und einer bereits leicht verblichenen Europafahne liegen an seiner Spitze im Staub.

gebrochener Flaggenmast aus Holz

Nun aber zum Waschhaus, Pieps guckt schon ganz verkniffen. Die Anlagen auf Camping La Fouly sind ganz prima, modern und sauber. Ein Auto fährt in Richtung Rezeption vorbei und als ich kurz danach dort ankomme, steht die Tür offen. Eine Frau mit Kurzhaarfrisur und Brille sitzt hinter dem Tresen an einem Computer.

Selfie Svenja im Spiegel

"Der mäßige Wind aus Nordost hat gerade Ihren Flaggenmast gefällt", eröffne ich das Gespräch, nachdem wir uns begrüßt haben.
"Oh, das habe ich noch gar nicht bemerkt."

Ich zahle 14 EUR für den Übernachtungsplatz, nehme mein Ticket und verlasse die winzige Hütte der Rezeption. In der Tür warten bereits zwei junge Engländer, die mit dem Rucksack unterwegs sind. Die Beiden sollten sich besser beeilen, denn wenn ich die dunklen Wolken richtig lese, die der Sturmwind heranweht, dann wird es bald Regen geben.

Tatsächlich haben Pieps und ich gerade unser Abendessen beendet, als es zu regnen beginnt. Anfangs ganz leicht und dann immer stärker. Dafür lässt der Wind nach.

Abends im Zelt mit Schlafsack und Kissen

Wir ziehen uns ins Zelt zurück und legen uns auf den Schlafsack. Ich schenke mir einen Becher Rotwein ein und nehme das Kindle in die Hand. Das war ein Glückskauf. Noch auf meiner Irlandreise hatte ich bis zu 6 Bücher im Gepäck. Damals hatte ich gerade die Hunger Games Trilogy für mich entdeckt. Auf mein Kindle passen mehr als tausend Bücher und es wird kein Gramm schwerer dadurch.

Inzwischen ist das Wetter richtig ungemütlich geworden. Pieps und ich liegen im Schlafsack, ich trinke Rotwein und lese. Es könnte kein schönerer Abend sein hier oben in La Fouly.

zum nächsten Tag...

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Svenja Svendura EndurowandernMade by Svenja Svendura on Apple iMac with Panic Coda and Photoshop Elements.