Tag 5 - Eskdale - Carsphairn
In der Nacht hat die nasse Wiese etwas Wasser durch den undichten Zeltboden gedrückt, aber zum Glück liege ich trocken auf meiner neuen Therma-A-Rest Matte.
Es ist erst kurz nach acht, als ich erneut vor der roten Telefonzelle an der Zufahrt zum Hardknott Pass stehe. Ohne abzusteigen schieße ich ein Erinnerungsfoto und fahre sofort weiter. So früh am Sonntagmorgen habe ich die schmale Straße für mich allein.

Früh am Morgen an der Zufahrt zum Hardknott Pass
In einer Gasse aus Trockensteinmauern fahre ich von Windermere nach Penrith quer durch die dramatische Landschaft der Cumbrian Mountains.

Straße mit Steinmauern durch die Cumbrian Mountains im Lake District

Einige Grabsteine sind schon 200 Jahre alt und kaum noch zu entziffern
Bei Gretna überquere ich die Grenze nach Schottland, aber im Regen geht mir sogar das irgendwie verloren und ich fahre ohne anzuhalten einfach weiter.
Nachdem ich in Dumfries getankt habe, geht es kurz vor Thornhill zum ersten Mal in die Highlands, die mich hier im Süden noch sehr an Schweden erinnern.
Die Single Track Road ist gut ausgebaut und ich brauche nicht unbedingt eine Ausweichstelle, um den Gegenverkehr zu passieren.
Anfangs fahre ich noch vorsichtig über die Cattle Grids, aber nach einer Weile überquere ich sie im Tiefflug in den Rasten stehend. Der Green Cow macht das nichts aus und mir macht es Spaß.
Die Strecke ist unglaublich einsam, so wie ich es liebe. Nur zweimal sehe ich andere Fahrzeuge, einen Landrover und ein altes Wohnmobil. Inzwischen regnet es nicht mehr und ich halte an, um die Regenkombi auszuziehen und mache ein paar Fotos am Cattle Grid.
Als ich endlich den kleinen Ort Carsphairn erreiche, bin ich schon seit acht Stunden unterwegs und ziemlich erledigt. Es sind nur noch 7° C und als ich ein B&B Schild mit dem Zusatz "Vacancies" (hier: freies Zimmer) entdecke, halte ich spontan an. Heute will ich Bed & Breakfast kennenlernen und bin schon total gespannt darauf, wie das wohl sein wird.


Nachdem ich mir die Haare gewaschen habe, fühle ich mich schon besser, aber irgendwie ist mir noch immer etwas kalt und ich mache mir einen Tee. Und wenn Svenja Tee trinkt, dann geht es ihr wirklich nicht so gut.
Später erzählt Ian mir, dass dieses alte, massive Steinhaus ursprünglich eine Kirche gewesen ist, aber das ist schon mehr als hundert Jahre her.
Am Abend sitze ich im Guest Room vor dem Kamin und schreibe in mein Reisetagebuch. Viel zu berichten gab es heute nicht und ich bin froh, als ich mit meinem Bericht fertig bin und endlich schlafen gehen kann.
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